Schlechtes Wetter dämpfte die Kauflust

 (SFZ) Nach den beiden guten Verkaufsjahren 2011 und 2012 drückte das schlechte Frühlingswetter 2013 auf die Neuvelo-Verkaufszahlen: Total wurden 330’313 neue Velos abgesetzt, 5.3% weniger als im Vorjahr. Sehr gut nachgefragt wurden Mountainbikes mit 29“-Radgrösse, während der Absatz von Elektrovelos um 6.7% auf den Stand von 2011 zurück ging. 

Die Schlechtwettermonate März bis Juni 2013 verhiessen für das Velojahr 2013 nichts Gutes. Weniger Sonnentage, dafür nasse und kalte Wochen zuhauf drückten auf die Kauflust der Konsumenten, ein Stückzahlminus im zweistelligen Prozentbereich für das ganze Velo-Verkaufsjahr 2013 schien programmiert. Die schönen Sommer- und Herbstmonate von Juli bis Oktober stimulierten dann die Nachfrage massiv, vermochten aber den Verkaufsrückgang des ersten Halbjahres nicht mehr wett zu machen. Am Ende resultierte ein Minus von 5.3%, praktisch gleich wie im Motorrad- und Rollerbereich. Obwohl gesamthaft auch 2.2% weniger neue Mountainbikes abgesetzt wurden, zeigte diese Off-road-Kategorie ihr Potenzial auf: Von den seit 2012 erhältlichen Bikes mit 29“-Radgrösse wurden 23’479 Stück abgesetzt, fast doppelt so viele im Vergleich zum Vorjahr. Von den Rennvelos wurden 2013 wiederum über 16’000 Einheiten verkauft, fast gleich viele wie 2012. Die meisten Rennräder werden nicht spontan gekauft, sondern bereits vor der Saison bestellt. Deshalb ist der Wettereinfluss beim Kauf/Verkauf dieser Velos kleiner als bei anderen Fahrradkategorien. Das Minus bei den Citybikes hielt sich mit 1.4% in Grenzen. Bei besserem Frühlingswetter hätten nach Meinung von Branchenkennern deutlich mehr Stadt/Alltagsvelos verkauft werden können. Der Absatz von immerhin fast 95’000 dieser Velos mit Komplett-Ausrüstung (Licht, Kettenschutz, Gepäckträger etc.) beweist das Potenzial dieser Velokategorie. Erstaunlich: Von den Junior-Citybikes mit 20-24 Zoll-Rädern wurden 20’249 Stück verkauft, 14.6% mehr als im Vorjahr. Ob dies als Start eines neuen Jugend-Velotrends gewertet werden kann, wird das Jahr 2014 zeigen.

Elektrovelos: 25 km/h-Modelle auf der Bremse, 45 km/h-Modelle im Aufwind

49’362 verkaufte neue E-Bikes zeigen, dass das Konzept des E-Antriebs in Verbindung mit Pedalkraft hohe Akzeptanz geniesst. Jedes siebte in der Schweiz verkaufte Velo ist ein E-Bike. Die Stückzahlen von 2013 lagen zwar mit einem Minus von 6.7% hinter der Höchstmenge von fast 53’000 von 2012 zurück, signalisieren aber nach wie vor eine hohe Nachfrage nach diesem Velotyp. Total fahren auf Schweizer Strassen heute ca. 230’000 E-Bikes, in zehn Jahren werden es über 500’000 sein. Von den e-Bikes der Kategorie bis 45 km/h wurden 15’153 Stück abgesetzt (plus 7.7%), d.h. jedes dritte E-Bike entfiel auf die schnelle Kategorie. Die Chancen stehen gut, dass sich Petrus im Frühling 2014 als gnädiger Wettermacher zeigen und der Zweiradbranche eine bessere Ausgangslage bereiten wird als 2013. Zudem sprechen das aktuell ausgabefreudige Konsumentenverhalten, der hohe Stellenwert des Velos im Freizeitbereich und die laufend steigende Verkehrsdichte in Städten und Agglomerationen für das Fahrrad. Beste Voraussetzungen für ein gutes Velojahr 2014.

5. März 2014