Neuer Höchstwert bei den E-Bike-Verkäufen

Die steigende Beliebtheit des Fahrrads als Transportmittel und Freizeit-/Fitnessgerät  spiegelt sich im Corona-Jahr 2020 auch in den Verkaufszahlen des Schweizer Fahrradfabrikanten- und Importeursverband Velosuisse. Insgesamt wurden 501`828 Velos und E-Bikes verkauft. Mit 171`132 Einheiten erreichte das E-Bike einen weiteren Höchstwert.

(SFVE) Gegenüber 2019 konnten die E-Bikes nochmals um 28,5 Prozent zulegen auf 171`132 Stück. Tatsächlich dürfte diese Verkaufszahl aber noch höher liegen. Der reissende Absatz an Neufahrzeugen – Velos und E-Bikes – nach dem Corona-Lockdown vor einem Jahr führte dazu, dass die Lager bei Händlern und Zulieferern restlos leergekauft wurden. Dabei fanden auch Vor- und Vorvorjahresmodelle neue Besitzerinnen und Besitzer, die bereits in den Verkaufsstatistiken der Vorjahre verbucht worden waren. Dazu kam, dass der Internethandel 2020 auch im Fahrradmarkt einen höheren Stellenwert gewann.

Mit Blick auf die Importstatistik des Bundes wurde deshalb der Internethandel sowie die zahlreichen Kleinmarken in der Velosuisse-Verkaufsstatistik stärker gewichtet. Daraus resultierte vor allem bei den Muskelfahrrädern ein deutlicher Mengenzuwachs von knapp 100`000 Stück. Bei den teureren Fahrzeugen, die nach wie vor hauptsächlich über den Fachhandel gekauft werden, wirkte sich der Online-Handel dagegen weniger stark aus.

 Auf 2 Velos kommt 1 E-Bike

 Wegen der geänderten Erhebungsgrundlage ist der Velomarkt effektiv zwar nicht ganz so stark gewachsen wie das die Zuwachsraten in der Statistik verheissen. Bereinigt ist dennoch ein positiver Trend ersichtlich: Der Zuwachs bei den E-Bikes ging weniger auf Kosten der Muskelbikes. Vor allem im Sport- und Kindervelobereich wurden mengenmässig wieder mehr unmotorisierte Fahrräder verkauft. Das deutet darauf hin, dass sich in der Corona-Zeit vermehrt ganze Familien in den Sattel schwangen.

 Bei den E-Bikes konnten sowohl die Strassen- (+21,4 Prozent) als auch die Mountainbikes (+40,3 Prozent) nochmals kräftig zulegen. Bei den Strassen-E-Bikes sticht der Zuwachs in der schnellen Kategorie, die bis 45 km/h unterstützt, mit einem Plus von 7 Prozent ins Auge. Knapp 20`000 S-Pedelecs wurden 2020 in der Schweiz verkauft und damit in etwa gleich viele wie reine Elektroautos. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass sich immer mehr Pendler auf ein schnelles E-Bike verlassen.

 Zuwachsraten nicht nur beim Neuverkauf

 Zuwachsraten verzeichneten im vergangenen Jahr aber nicht nur die Neuverkäufe. Auch Langzeitmieten, touristische Velo- und E-Bike-Angebote sowie der Occasionsverkauf haben deutlich angezogen, wie beispielsweise Rent-a-Bike berichtet.

Damit wächst der Bedarf an Neufahrzeugen, Ersatzteilen, Service- und Reparaturarbeiten. Die Velosuisse-Mitglieder zeigen sich im Moment noch zuversichtlich, die Nachfrage decken zu können, die ungeachtet von Wetter und Jahreszeit selbst über die sonst ruhige Winterzeit nicht nachgelassen hat. Den Kunden wird empfohlen, sich zeitig nach einem neuen Fahrrad oder E-Bike umzuschauen und bezüglich Marke, Modell, Farbe und Ausrüstung flexibel zu sein. Ist ein bestimmtes Modell nämlich vergriffen, könnte es länger dauern, bis es wieder verfügbar ist. Das war aber schon vor Corona so. Wie auch, dass bestimmte Modelle aus Fernost gar nicht mehr nachbestellt werden können.

9. März 2021